»Ganz schön heiß heute«, begrüßen Sarah und ich Ben Schönfeldt in seiner zum Musikstudio ausgebauten Garage nahe Neubrandenburg im August. »Kommt mal rein, hier drinnen geht’s«, fordert uns der 19-Jährige auf. Und setzt dann nach: »Auch wenn ich jetzt ganz schön aufgeregt bin«. Dem kann ich mich heute nur anschließen, denn bei diesem Interview laufen die Dinge anders als sonst. Nicht nur, dass Sarah diesmal filmt und ich somit zum ersten Mal nicht mit meinem Gast allein bin. Nein, es ist auch der Auftakt eines spannenden Projekts. Wir werden den aufstrebenden Künstler Ben Schönfeldt ein Jahr lang bei seiner Vorbereitung auf die Prüfung an deutschen Musicalhochschulen begleiten. Dabei werden wir spannende Blicke hinter die Kulissen werfen dürfen und Ben bei allen Schritten zu seinem Traum begleiten.
Es ist Elternpaaren zu unterstellen, dass sie sich für ihre Kinder eine sichere Zukunft wünschen. Eine Zukunft, die auf einer soliden Ausbildung oder einem Studium aufbaut und sie im besten Fall bis zur Rente absichert. Was aber, wenn das eigene Kind Schauspieler oder gar Musicaldarsteller werden möchte. Tagträumerei oder ernstzunehmender Berufswunsch? Wie es Bens Eltern mit seinem Traum von der Musicalkarriere geht, erfahren wir in diesem Interview nur aus seiner Sicht. Dennoch sei ihnen unterstellt, dass auch sie die Daumen für das bevorstehende Vorbereitungsjahr drücken. Denn wie ernst es Ben bis zur Bewerbung an den Deutschen Musicalhochschulen ist und welche privaten Einschränkungen er dafür in Kauf nimmt, hat er mir im Interview für »Die Galerie deines Lebens« erzählt.
»Da habe ich Bock drauf.«

»Mit Kunst den Lebensunterhalt verdienen? Da braucht es Biss und reichlich Talent. Mach doch lieber was Bodenständiges.« Was denkst du über solche Sätze?
[Schmunzelt.] Diese Sätze kommen meistens von Eltern. Lass das Kind mal machen und versuchen. Ich habe zum Beispiel zu meinen Eltern immer gesagt, wenn es nichts werden sollte, dann will ich später sagen können: Ich habe es versucht. Wenigstens ausprobieren, bevor ich es direkt sein lasse und einem normalen Job nachgehe.
Glaubst du, da spricht Angst aus deinen Eltern?
Ja, das auf jeden Fall. Eltern wollen ja generell, dass das Kind sicher im Leben steht. Erfolg hat. Geld verdient. Da ist Kunst natürlich, wenn man Pech hat, nicht der richtige Weg.
Mit Kunst kommt nur groß raus, wer Glück hat?
Es liegt am Ende nicht nur am Glück. Ich denke, es ist eine Mischung aus Glück, Talent und sehr großem Durchhaltevermögen. Mit viel Glück bekommt man vielleicht schnell eine große Rolle, aber das schließt nicht aus, dass man später bei entsprechendem Durchhaltevermögen nicht auch eine Hauptrolle ergattert und in der Branche größer wird.
Wann ist der Wunsch entstanden Musicaldarsteller zu werden?
Vor anderthalb bis zwei Jahren, als ich das erste Mal in der Schule für das Musical »Romeo und Julia« in der Rolle als Benvolio auf der Bühne stand. Obwohl es nur eine Nebenrolle war, dachte ich mir: Damit später mein Geld verdienen, wäre traumhaft.
Gab es einen speziellen Moment, in dem du das gemerkt hast? Oder hat es sich während der Proben und Aufführungen entwickelt?
Während der Proben hat sich der Spaß am Schauspiel entwickelt. Aber dann das erste Mal wirklich auf der Bühne zu stehen, eine Show abzuliefern. Applaus zu bekommen, ist wie eine Sucht. Da habe ich Bock drauf.
Abgesehen von der Sucht. In welchen Gefühlsgalerien hängen noch Bilder von deinen ersten Auftritten?
Ich empfinde ein wenig Stolz, weil ich mich getraut habe. Auf der Bühne vor hundert Leuten zu spielen, erzeugt Glücksgefühle. Lust, weiterzumachen. Als die erste Show vorbei war, wollte ich sofort eine zweite und dritte spielen.
Wie ging es nach dem ersten Musical weiter?
Diese Gefühle blieben. Doch habe ich mich nicht unbedingt nur auf den Applaus gefreut, sondern generell auf das Spielen und das Miteinander auf der Bühne. Es macht mir auf jeden Fall Spaß.
»Was auf der Bühne passiert, bleibt auf der Bühne.«

Welche Inszenierungen gab es danach?
In diesem Jahr war es »Frühlings Erwachen «(Spring Awakening). Wir haben die deutsche Übersetzung der bekannten Broadwayshow gespielt und gesungen. Ich habe die Hauptrolle Melchior gespielt. Das war großartig. An dieser Rolle bin ich persönlich sehr gewachsen und habe viel über mich gelernt. Außerdem konnte ich mich gesanglich, schauspielerisch und auch tänzerisch weiterbilden. Das ist schon krass gewesen.
Was hast du über dich herausgefunden, das zuvor im Verborgenen lag?
Im Probenprozess ist mir auf jeden Fall was aufgefallen. Ich sollte nicht so schnell aufgeben, wenn irgendwas nicht sofort funktioniert. Immer weiter und weiter versuchen.
Gar nicht so leicht, wenn du schon während der Proben ständig beobachtet und bewertet wirst. Gab es schambehaftete Momente?

Auf jeden Fall. Ich liege zum Beispiel in der letzten Szene heulend auf dem Boden. Schreie die komplette Bühne auseinander, weil ich der weiblichen Hauptrolle nachtrauere. Diese Emotionen zu spielen ist herausfordernd. Es ist nicht so schlimm vor Menschen, die ich nicht kenne. Die größere Herausforderung liegt darin, mich so zu zeigen, wenn Menschen im Publikum sitzen, die mir nahe sind. Obwohl sie mich am ehesten kennen oder gerade deshalb. Wahrscheinlich auch, weil sie am meisten Kritik äußern.
Vielleicht auch die ehrlichste …
Ja, eventuell.
Lass uns gemeinsam deine Galerie der Neugier anschauen. In welchen Momenten spürst du sie in Bezug auf die Musicalwelt am meisten?
Neugier [überlegt]. Mich in andere Rollen zu versetzen. Rollen, die gar nicht meiner Persönlichkeit entsprechen. Ich bin ein sehr offener Mensch, der sehr viele ausprobiert. Mich dann zum Beispiel in eine introvertierte Rolle zu versetzen oder eine traurige, das würde meine Neugier wecken. Wie würde ich diese Charaktere spielen?
Was glaubst du? Gut ausgebildete Musicaldarsteller oder Schauspielerinnen können sich in jede Rolle hineinversetzen oder braucht es persönliche Erfahrung?
Eine Wendung der Persönlichkeit um hundertachtzig Grad fällt sicherlich schwer. Ich glaube aber auch, wenn ich sehr gut ausgebildet bin, kann ich verschiedene Rollen in dem Sinne gut darstellen. Sicherlich fällt es einem Menschen, der sowieso schon so ist, jedoch leichter.
Hat dich deine Neugier schon einmal etwas tun lassen, was du von dir selbst nicht erwartet hättest?
Meine Neugier wurde in dem letzten Stück ein bisschen auf die Spitze getrieben. Denn plötzlich hieß es: Mach dich auf der Bühne oberkörperfrei. Wie würde es sich für mich anfühlen, mich vor fremden Leuten auszuziehen? Im Endeffekt war das in Ordnung. Für mich gilt: Was auf der Bühne passiert, bleibt auf der Bühne. Zum Privatleben mache ich einen strikten Cut.
»Tanz ist meine größte Schwäche.«
Musical: Vorsprechen, Auditions, manchmal auch Absagen. Welche Gedanken oder Gefühle kommen bei dir hoch, wenn du davon ausgehst, dass du im Laufe deiner Musical-Karriere auch abgelehnt wirst?
In diese Richtung habe ich bereits Gespräche mit Insidern geführt. Absagen sind ganz natürlich in diesem Business. Es wird schwierig. Wie ich damit umgehen kann, ist dann eher die zweite Frage. Das weiß ich bis jetzt noch nicht. Hoffe aber, dass ich damit gut umgehen kann.
Kannst du in anderen Bereichen gut mit dem Scheitern umgehen?
Wenn ich an einer Sache gescheitert bin, dann habe ich es immer weiter versucht. Einfach so lange weitergemacht, bis es irgendwann funktioniert hat. Ist bei mir schon immer so gewesen.
Welches Gefühl meldet sich am lautesten, wenn du an das Thema Versagen oder Absagen denkst?

Selbstzweifel. Bin ich gut genug? Bin ich stark genug, auch emotional, um das lange durchzuhalten? Bin ich wirklich für das alles gemacht?
Und? Bist du?
Ich denke ja. [lacht] Ich hoffe.
Was fehlt dir, um diese Frage mit einem glasklaren JA zu beantworten?
Übung und Vergleich würde ich sagen. Übung in dem Sinne, als dass ich mich gesanglich weiterbilden muss, schauspielerisch sowie tänzerisch. Ich müsste mehr Rollen spielen, in denen ich mich mit anderen Darstellern vergleichen kann. In »Frühlings Erwachen« gab es leider keine Zweitbesetzung für mich. Einerseits war ich super froh darüber. Dennoch fehlte der Vergleich. So könnte ich mich mit anderen messen. Das sind die Dinge, die mir noch fehlen, um zu sagen: Ja, ich bin dafür gemacht. Aber das weiß ich jetzt noch nicht.
Ich bin gespannt, wie du diese Frage in einem Jahr beantwortest. Was ist dein Plan für die nächste Zeit?
Auf jeden Fall Gesangsunterricht nehmen. Ich würde außerdem gern in den Hochschulen mit Leuten sprechen, die die Aufnahmeprüfung bestanden haben und jetzt studieren. Tanz ist meine größte Schwäche. Ich habe es einfach bis jetzt am wenigsten geübt. Darin möchte ich mich unbedingt weiterbilden.
»Das ist mein Plan B.«
Musical bedeutet Bühnenpräsenz. Emotion. Welches Gefühl treibt dich an weiter zu machen, wenn es mal schwierig wird?
Es ist der Spaß. Deshalb bleibe ich auch dran. Selbst wenn es gerade nicht funktioniert oder schwierig ist, irgendwann macht es mir wieder Spaß.
Gibt es noch etwas anderes, bei dem du das auch spürst?
Zum Beispiel bei Veranstaltungstechnik. Ich liebe es. Es ist zwar ein knüppelharter Job, manchmal bis fünf oder sechs Uhr morgens aufzubauen, damit die Veranstaltung um zehn Uhr stattfinden kann. Aber ich liebe es. Ich bin so was von technik-begeistert. Das kann ich den ganzen Tag lang machen.
Dann haben wir eine Alternative, falls es mit dem Musical-Darsteller nicht klappt, oder?
Auf jeden Fall. Das kann man ja auch am Theater machen. Das ist mein Plan B.
An der Stelle können wir deine Eltern beruhigen …
Sie haben schon die Frage in den Raum gestellt, ob man nicht beides dual studieren könne. Schauspiel und Veranstaltungstechnik. Könnte stressig werden.
Zumal, wenn der Fokus fehlt, dann läuft beides eher halbherzig.
Kannst du dich auch an eine Probe oder Aufführung erinnern, bei der es einfach mal so gar nicht lief?

Ja, eine Aufführung oder besser gesagt die öffentliche Generalprobe. Ich bin immer sehr aufgeregt, wenn meine Eltern oder Bekannte im Publikum sitzen. Gott sei Dank war es an dem Tag nicht so. Es gibt den Aberglauben, wenn die Generalprobe schlecht läuft, ist die Premiere meistens gut. So war es am Ende auch. Diese Generalprobe war schrecklich. Schauspielerisch. Tänzerisch. Alles. Unsere Choreos saßen überhaupt nicht. Aber auch gesanglich. Das war schrecklich.
»Das muss man unbedingt ausblenden.«
Du lagst ein paar Mal daneben?
Ja, doll daneben.
Peinlich. Wie gehst du damit um?
Weitermachen. Es ist am besten, sich auf der Bühne nichts anmerken lassen. So wenig Reaktion wie möglich darauf zeigen. Einfach versuchen, beim nächsten Lied besser einzusteigen.
Außen Pokerface und innerlich?
Oh Gott, versteck dich bloß schnell. Wenn das hier gerade jemand mitgehört hat, dann oh Gott.
Das Publikum ist da …
Das muss man unbedingt ausblenden. Das ist schrecklich. Am liebsten Hände über dem Kopf zusammenschlagen und weinend rauslaufen. Aber man muss da wirklich mit Pokerface auf der Bühne bleiben und so tun, als ob es zur Szene gehört. So nach dem Motto: Ich sollte hier schief singen.
Herausfordernd. Wir haben schon über das zweite Standbein Veranstaltungstechnik gesprochen. Ich weiß, du machst auch eigene Techno-Musik. Wie lange schon?

Ja. Seit knapp drei Jahren tatsächlich.
Und erfolgreich, oder?
Erfolgreich in der heutigen Welt vielleicht nicht mehr, aber für mich beziehungsweise für die Verhältnisse insgesamt schon. In Neubrandenburg bin ich auf jeden Fall der erfolgreichste Technomusiker mit eigener Musik. Knapp eine Million Streams auf Soundcloud. Auf Spotify ein bisschen weniger. Für Musik kann ich mich genauso begeistern. Manchmal sitze ich da und frage mich, wann endlich neue Ideen für einen guten Song kommen, der mal etwas viraler gehen könnte. Genauso wie in der Promotion mit TikTok oder Instagram. Das kann ich nicht.
»Wenn ich eine Rolle spiele, kann ich tun und lassen, was ich will.«
Kein Social-Media-Fan?
Auf jeden Fall Social-Media-Fan. Ich würde es auch unfassbar gerne machen, aber ich glaube, ich würde mich vor die Kamera stellen und irgendwas Blödes labern.
Da kann ich dir einen guten Tipp geben: Einfach anfangen.
Ja, das glaube ich auch, aber dann denke ich mir, wenn das meine Freunde sehen. Da ist so eine Aufgeregtheit, sich hinzustellen und Werbung für mein eigenes Produkt zu machen.
Aber du willst schon auf die großen Musicalbühnen, oder? [lacht]
Das ist etwas anderes. Wenn ich eine Rolle spiele, kann ich tun und lassen, was ich will. Das ist mir egal, weil ich die Rolle spiele. Ich glaube, wenn man mich in der Rolle auf die Bühne stellt und ich dann mein eigenes Produkt bewerbe, würde es mir mehr Freude machen. Dann bin ich nicht die Privatperson.
Als Musiker spielst du auch doch auch eine Rolle, wenn du zum Beispiel auflegst. Hattest du schon ein DJ-Set?
Ja, in zwei Clubs. Ansonsten lege ich eher an Geburtstagen oder so für meine Freunde auf. Das mache ich sehr gerne. Es sei denn, es ist ein Dorffest oder eine Feier, bei der nur Schlager laufen. Ich finde es nicht schlimm, wenn es auf dem Dorffest läuft. Ich kann wirklich zu jeder Musik tanzen, aber wenn ich selbst auflege, dann nur Techno. Ich hasse es, andere Musik aufzulegen.
Bist du bei einem Label unter Vertrag?
Nein, ich bin Independent. Lade meine Musik selbst über TuneCore hoch. Das kann man nicht wirklich als Label bezeichnen, aber es übernimmt Aufgaben eines Labels. Bis auf die Vermarktung. Da muss ich mich selbst kümmern.
Was tun eine Million Streams für dein Selbstvertrauen?
Es ist Bestätigung. Das Lied, das ich gemacht habe, kommt an und wird gehört. Alles super.
»Familie ist bei dem Thema leider zweitrangig.«
Anfangs sprachen wir über deine Eltern und was sie davon halten, dass du Musicaldarsteller werden möchtest. Was sagt dein Freundeskreis dazu?
Mein mit Abstand bester Freund Max stand in »Frühlings Erwachen« mit mir auf der Bühne. Er möchte zwar kein Musical-Darsteller werden, ist aber der gleichen Meinung wie ich und sagt: Mach‘, wenn es dir Spaß macht. Dann kannst du wenigstens sagen, du hast es versucht. Viele andere Freunde können mit dem Thema Musical nichts anfangen. Deswegen sage ich, wenn sie mich fragen, was ich später studieren möchte, einfach immer Schauspiel. Wenn ich mit Musical anfange, gehen Diskussionen los.
Welche?
Die haben nichts dagegen. Finden das auch alle durchweg cool. Aber sie fragen schon, ob ich denke, dass der Job sicher ist. Und wie es dann irgendwann mal mit Familie aussieht. Ich sage immer, dass ich es einfach versucht haben möchte. Familie ist bei dem Thema leider zweitrangig.
Harte Aussage …
Ja, aber …
Sorry, dass ich da jetzt reingehe, aber du hast eine Beziehung, bist mit einer Frau zusammen. Wie reagiert sie darauf?

Sie tickt wie ich. Wenn sie mich fragt, wie ich mir die Zukunft vorstelle, kann ich es leider noch nicht sagen. Das heißt aber nicht, dass ich die Beziehung oder Kinder in den Hintergrund stellen möchte. Auf keinen Fall. Aber man muss sich wahrscheinlich in der Branche für eins entscheiden. Ich möchte das andere aber nicht komplett ausschließen. Nur weil ich mal in eine andere Stadt ziehe, heißt es ja nicht, dass ich deswegen direkt die Beziehung aufgeben muss. Wir müssen bei dem Thema erwachsen sein und damit umgehen können.
Vielleicht braucht es an der Stelle eine Partnerin, die das mitträgt.
Auf jeden Fall. Und da bin ich sehr froh über meine Freundin. Die tut das nämlich. Sie sagt: Go for it!
»Damit das Publikum zu begeistern und zu unterhalten, ist der Bonus.«
Auf welche Bühne möchtest du es in jedem Fall schaffen?

Theater des Westens. Hundertprozentig. Wenn ich da irgendwann auf dieser Bühne stehe, dann lebe ich hoffentlich meinen Traum. Jedes Mal, wenn ich mir dort eine Show angucke, sitze ich die ersten zehn Minuten mit offenem Mund und denke mir: Das ist wirklich beeindruckend!
Als Autorin lese ich kein Buch mehr, wie zuvor als bloße Leserin. Ich finde häufig Fehler. Analysiere den Aufbau der Geschichte. Gehst du heute mit einem anderen Blick ins Musical?
Auf jeden Fall. Es ist ein anderer Blick. Ich sehe den Lerneffekt. Gucke mir so viel wie möglich von den Profis ab. Für mich ist es krass, sie spielen zu sehen. Was für Emotionen, die sie aus sich rausholen können. Das beeindruckt mich jedes Mal.
Geht es dir eher darum, die jeweilige Rolle auf der Bühne zu leben oder das Publikum zu unterhalten?
Es ist beides. Die Rolle auf der Bühne zu leben, ist das, was ich dann beruflich mache. Also, was mir Spaß macht. Das Publikum zu begeistern und zu unterhalten, ist der Bonus. Und wie schon gesagt: Dieser Applaus macht süchtig.
Wenn wir uns in einem Jahr wieder treffen: Wo wirst du stehen?
Ich hoffe, am Anfang der Uni-Laufbahn meiner Schauspielausbildung. Das wäre mein Traum.